Arctic Circle - Der eisige Tod - Thriller by Rolf Lohbeck

Autor:Rolf Lohbeck [Lohbeck, Rolf]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Karin Fischer Verlag
veröffentlicht: 2015-05-17T16:00:00+00:00

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Im Lager der Tombstone Mountains hatten die Organisatoren der Phönix Challenge ein großes Camp aufgebaut. Über den weiten Dempster Highway war das gesamte Material einschließlich der Verpflegung für die Wettkampfteilnehmer bis Tombstone gebracht, wie sie ihr kleines, künstliches Dorf nannten.

Für die Gemeinschaftsräume hatten die Techniker Blockhütten in Fertigbauweise erstellt. Auch der gesamte Tross und seine Mitglieder erhielten Holzhütten zugeteilt.

Für die Teilnehmer an den Wettbewerben standen nur Zelte zur Verfügung, und zwar mit voller Absicht. Denn das ganze Ereignis stand unter dem Motto eines Extrem-Sport-Events, und allen Sportlern und Prominenten war das härteste Abenteuer ihres Lebens versprochen worden, nach dem Motto: „Je härter, desto besser.“ Dies entsprach auch der landschaftlichen Umgebung, die in der grenzenlosen Weite mit Schnee begann und auch aufhörte. Sie erweckte einen surrealen und gefährlichen Eindruck.

Immerhin befanden sie sich im Yukon Territory, das mit gut 483.000 Quadratkilometer größer als die gesamte Bundesrepublik Deutschland ist. Statt 220 Einwohnern auf einem Quadratkilometer lebten hier nur einhundert auf fünfzehn Quadratkilometern. Insgesamt nur rund 34.000 Einwohner in den gesamten Yukon Territories. Diese hatten sich nun auf Zeit um die fünfzig Wettkämpfer und Helfer vermehrt.

Alfred Weidner wies seine Gruppe ein, die schon mit Geländewagen im Lager eingetroffen war. Von Dawson City aus hatten sie die einhundert Kilometer in zwei Stunden geschafft.

Im Gemeinschaftsraum, einem mit Strom beheizten geräumigen Blockhaus mit angeschlossenen Sanitärräumen, konnten sich alle mit heißem Kaffee aufwärmen und gleich ihre Mitbewerber und Konkurrenten begrüßen. Entfernt hörte man das Brummen eines Generators. Die Mannschaften aus Österreich, Frankreich und der Schweiz waren einen Tag vor ihnen angereist.

Anschließend ging es ins etwas abseits liegende Zeltlager, wo für die deutschen Teilnehmer sechs Zelte zur Verfügung standen. Es waren doppelbahnige Zwei-Mann-Zelte mit isoliertem Boden.

TV-Mann Werner Keller stolperte nach wenigen Minuten bibbernd wieder aus dem ihm zugeteilten Zelt heraus. „Das Ding ist ja ungeheizt. Was habt ihr euch denn dabei gedacht?! Jetzt ist es bereits minus dreißig Grad, und heute Nacht dürften es unter vierzig Grad minus werden.“

„Da kannst du getrost von ausgehen“, grinste Alfred Weidner. „Ich habe euch doch schon in München die härteste Nacht eures Lebens versprochen. Wie du siehst, halte ich meine Versprechen.“

Sven Malkovich lugte aus dem Nachbarzelt und meinte trocken: „Du musst dich nur warm genug einpacken, dann brauchst du auch keine Wärmflasche für die Nacht.“

„Die kannst du gleich streichen, die gibt’s hier ohnehin nicht, dafür aber einen tollen arktischen Schlafsack. Der lässt einen schon schwitzen, wenn man ihn nur ansieht“, amüsierte sich Uta Bartsch, die als rechte Nachbarin von Keller ihr Zelt und seine Einrichtung einer ersten Musterung unterzogen hatte. Sie fand es okay.

Dies sahen auch Bernhard Lange, Franz Sutter und Johannes Fröhnke so, die mit ihrem für fünf Tage vorgesehenen Arktik-Logis durchaus zufrieden waren.

„Außerdem ist da ja noch das beheizte Blockhaus fürs Aufwärmen“, meinte Johannes Fröhnke.

„Da muss ich euch enttäuschen. Das Blockhaus ist ab 20:00 Uhr geschlossen. Da beginnt im Lager die allgemeine Nachtruhe. Und die braucht ihr auch für den morgigen ersten Wettkampftag.

Wir starten gegen 8:30 Uhr mit dem ersten Wettbewerb. Wir nennen ihn Kanu-Downhill. Lasst euch überraschen. Alfred wünschte allen eine gute Nacht.

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